Zurück vom Rückzug

Wenn Kegel-Zweitligist SKK Mörslingen am Samstag um 13 Uhr beim SKC Staffelstein zum ersten Saisonspiel antritt, weiß er nicht, was ihn dort erwartet – und das hat seinen Grund. Die Oberfranken spielten in der vergangenen Saison noch in der Bezirksliga A West und holten dort den Meistertitel.

Dieser wundersame Aufstieg der Gastgeber in die Zweite Bundesliga hat seine Geschichte: Staffelstein gehörte über Jahrzehnte zum Urgestein der Bundesliga, war im Jahre 2003 deutscher Meister. Im Januar 2011 wurde das Team aus der Ersten Liga zurückgezogen, weil man mit Entscheidungen des Präsidiums des Deutschen Keglerbundes Classic (DKBC) nicht einverstanden war. Dieses wollte Ende 2010 noch während der laufenden Saison ein Meisterschafts-Play-Off einführen und drohte bei Nichtteilnahme mit hohen Geldstrafen. Aufgrund der zu erwartenden hohen finanziellen Belastung hatte Staffelstein das Handtuch geworfen. Ein weiterer Grund für den Rückzug war die Herabstufung der Staffelsteiner Bahnen von der Klassifizierung „A" auf „C". Durch eine Umbaumaßnahme haben die Oberfranken nun das für die Zweite Bundesliga nötige Prädikat „B" erreicht. Die Staffelsteiner stellten einen Antrag auf Wiederaufnahme in die Bundesliga, der mit 33:8-Stimmen angenommen wurde.

Nur vier Spieler des Staffelsteiner Kaders sind im Moment bekannt: Ex-Nationalspieler Alexander Wellach, Bernd Schwarz sowie die „Neuen" Jiri Vicha (vom Erstligisten Amberg, persönliche Bestleistung 1117 Holz) und Michal Jirous (SKV Nachod/1063). Insider handeln die Oberfranken als Titelanwärter.

Nach der Testspiel-Niederlage gegen Schretzheim wollen die Mörslinger um Bernd Steinbinder Wiedergutmachung betreiben und eine gute Rolle spielen. Es steht der komplette Kader mit Fabian Frank, Daniel Karmann, Mike Kell, Bernd Steinbinder, Benedikt Stockhammer, Thomas Weber und Wolfgang Zech zur Verfügung.